Samstag, 21. Mai 2016

Wandertag 10 : Pléneuf-Val-André - Hillion [2]

Heinz und ich geniessen die Abwechslung einer Wattenwanderung :
Etwas weiter entfernt sehe ich sieben Punkte, welche sich uns langsam nähern. Meine Vermutjng bestätigt sich schon bald: Es sind die 7 Franzosen, welche ich am allerersten Wandertag ab dem Mont-Saint-Michel für einige Kilometer begleitet hatte und seither nie mehr sah! Freudig begrüssen wir uns und tauschen kurz unsere Erfahrungen aus. Gerade gestern hätten sie sich über den Schweizer unterhalten und wo er wohl geblieben sei... Sie hatten mich noch einmal gesehen, und zwar am legendären Regentag (Wandertag 2) aus einem trockenen Café in Cancale, als ich mit meiner roten Pelerine durchmarschiert bin... Jemand habe mich "le diable rouge" genannt...
Wir verabschieden uns dann mitten im Watt, da wir nicht genau denselben Punkt auf der Halbinsel anpeilen.


Am Ufer angekommen setzen wir uns in den Sand, essen unser Picknick, lassen unsere Füsse trocknen und freuen uns über die ca. 2 gewonnen Stunden - dank der Abkürzung. Die Muschelbauern kommen direkt bei uns zurück von ihrer Arbeit weit draussen im Watt :


Nach der wohltuenden Pause umrunden wir die Halbinsel aufvrinem Naturschutzpfad und geniessen den Blick in die Weite der Baie bei langsam steigendem Meer.
Ein paar Impressionen :






Wandertag 10 : Pléneuf-Val-André - Hillion

Die Vermutung von gestern Abend bestätigt sich beim Morgenessen: ausser den beiden Schweizern ist noch genau ein Paar im Hotel abgestiegen! Immer wieder fragen wir uns, wie das rentieren kann. Aber geschmeckt hat es uns, das ist ja die Hauptsache...
Das Wetter scheint uns etwas frisch und unsicher, so dass wir die Windjacke montieren. Kurz darauf
bereits die Demontage - wandern wärmt...

Bald schon sind wir an der Einfahrt zum Hafen von Dahouët, welche sehr eng ist (wie ein Taleinschnitt) und dementsprechend signalisiert und mit einer schützenden Marienstatue versehen ist :
Wir umrunden das Hafenbecken und erfreuen uns an einigen schmucken Gebäuden :

Nachdem wir den Hafen hinter uns gelassen haben, steigt der Weg wieder etwas an und wir haben wieder einen super Blick aufcdas Meer. Wir folgen dem schmalen chemin südwestwärts und passieren diesen Baumtunnel :
Heinz hat gestern Abend seine Wäsche gemacht; Da die Socken nicht ganz trocken wurden, hat er sie am Rucksack durch die frische Luft wirbeln lassen :
Das Meer zueht sich langsam zurück und so werden langsam wieder Muschelbänke sichtbar. Hier in der Baie von St. Brieuc werden 10% der französischen Muscheln produziert.
Kurz bevor der Weg abdreht und Richtung Landesinnere der Baie entlang verläuft, entschliessen wir uns, die Gunst der Stunde (Ebbe) zu nutzen und das Watt Richtung Halbinsel von Hillion zu queren. So lange die Muschelbauern noch weit draussen sind, ist dies ungefährlich.
Und so kaufen wir ein paar Kilometer mitten übef die Baie.

Wandertag 9 : Sables-d'Or-les-Pins - Pléneuf-Val-André [3]

Wir marschieren recht zügig, denn die Flut steigt und wir möchten den steinigen Übergang zum zweiten Strandabschnitt noch schaffen, was uns auch gelingt :
Wer findet Heinz?

Es beginnt leicht zu regnen und beim Ausstieg aus dem Strand sind wir froh um Jacke und Kapuze. Auf die Pelerine verzichten wir diesmal...

Gemäss Plan sind wir bald in Pléneuf-Val-André, nur sieht man noch nichts davon.
Überraschend wechselt an der Pointe de Pléneuf die wilde Natur zur Zivilisation :
Das Ziel liegt im Regen vor uns!

Zufälligerweisecstolpern wir in eine Fotoausstellung mit wunderbaren Naturbildern der bretonischen Küste. Der Fotograf aus Paimpol lädt mich zu einem Kaffee ein, wenn ich dann dort vorbei kommen werde. Gerne nächste Woche!

Wir beziehen unser Hotel, duschen warm (welche Wohltat!) und gehen essen. Der Fisch des Tages: Aile de Raie - Flügelroche. Wieder etwas zum ersten Mal gegessen. Eigentlich hatten wir Austern probieren wollen. Aber nach dem Video-Studium des korrekten Austernverzehrs verzichten wir definitiv auf das Herunterschlingen dieser noch lebenden Tiere.
Lieber geniesse ich die Abendstimmung am Quai :

An der Eingangstüre des Hotels klebt dieser kleine Post-It-Zettel :
Diese Bestellung beim Bäcker-Hauslieferdienst deutet nicht gerade auf ein volles Hotel hin...

PS : Mit dem heutigen Tag dürfte ich meinen 200. Kilometer erwandert haben so genau weiss ich es nicht, da ich keine exakte Kilometer-Messung machen kann.

Wandertag 9 : Sables-d'Or-les-Pins - Pléneuf-Val-André [2]

Wir steigen nach Erquy ab.
Am grossen Stadt-Strand wird gesändelet; Was wir als kleine Jungs früher im Sandkasten spielten, ist hier Arbeit :
Sand wurde aus dem hinteren Bereich des strandes abgetragen und weiter vorne wieder verteilt. Möglicherweisd steht fies im Zusammenhang mit dem "finale du championnat de France senior de char à voile".
Wir kaufen etwas ein und auf einem Bänkli tun wir unseren Mägen Gutes.

Über eine Kuppe erreichen wir den Strand "Plage de Caroual", welcher immer noch zum Städtchen Erquy gehört :
Wir gaben uns achnell entschieden, NICHT dem GR34 zu folgen, sondern den direkten Weg über den Strand zu nutzen.
Schlussendlicv werden es ca. 6 Strand-Kilometer sein. Anderthalb Stunden später erreichen wir den ganz hinten ersichtlichen Punkt, die letzte Ausstiegsmöglichkeit.
Dieser Strand gibt viele interessante Details, zum Beispiel die Werke der Sandwürmer :
Aber auch sonst geniesse ich diese flache Wegstrecke anstatt den Weg über die Hügel und Kuppen meistern zu müssen.


Freitag, 20. Mai 2016

Wandertag 9 : Sables-d'Or-les-Pins - Pléneuf-Val-André

Nach dem feinen Morgenessen im beinahe leeren Frühstücksraum sowie dem obligaten Rucksackpacken verlassen wir um ca 09:30h das Hotel. Schon nach wenigen Minuten passieren wir diesen wunderbaren Fussgängersteg auf einer alten Brücke; Gemäss einer angebrachten Tafel sind hier früher noch Züge drüber gefahren!
Schon bald haben wir einige Höhenmeter gewonnen und uns eröffnet sich dieser wunderbare Blick zurück nach Sables-d'Or-les-Pins :
Einige Minuten später schweifen unsere Blicke über diese vorgelagerte kleine Insel namens Ilôt Saint-Michel :
Zügig kommen wir voran, erklimmen Kuppen und steigen wieder zu Stränden runter. Und immer wieder bleiben wir staunend stehen und saugen die Natur-Bilder in uns auf.


Vom Cap d'Erquy folgt der GR34 einem "Bergbau-Entdeckerpfad". Vor vielen Jahren muss hier etwas abgebaut worden sein, leider habe ich nicht rausgefunden was...
Ein kleiner Durchgang im schwarzen Felsen weitet sich und gibt den Blick auf einen eingepferchten kleinen, dunkeln und wohl durch den Bergbau entstandenen See frei :

Wandertag 8 : Le Petit Trécelin - Sables-d'Or-les-Pins [2]

Impressionen von der wunderschönen Strecke vom Cap Fréhel bis kurz vor Sables-d'Or-les-Pins :





Der letzte Teil nach Sables-d'Or folgt der Hauptstrasse, kein Wander-Highlight. Grund vermutlich der Steinbruch an der Küste.

Am Strand von Sables-d'Or beginnt es wieder leicht zu regnen.

Im Hotel erhalten wir müden Wanderer einen gratis Zimmer-Upgrade und freuen uns über das riesen Bett und den Badesaal...
Am Abend im Hotel stelle ich fest, dass meine Bretagne-Karte mit vielen persönlichen Anmerkungen etc. fehlt... 😟
Ich vermute, dass sie am Vorabend zwischen die beiden Betten gerutscht ist. Also telefoniere ich ins Hotel, doch das tönt kompliziert und nicht nach der netten Wirtin von gestern. OK, wird ne Ablösung sein. Falls sie die Karte finden, rufen sie zurück. Wir gehen essen und wählen das Restaurant, welches ich bereits vom letzten Jahr kenne. Auf dem Tischset sind ein paar Hotels drauf, unter anderem unser Hotel von letzter Nacht. Die aufgeführte Telefonnummer entspricht nicht der von mir angerufenen Nummer... Also rufe ich diese Nummer an- und siehe da: Man weiss nun wer wir sind und ja, die Karte wurde gefunden. Eine Stunde später wird sie uns noch ins Restaurant geliefert; Unsere gestrige Gastgeberin bringt sie uns extra mit dem Auto! Was für ein super Service!
Ich bin wirklich froh: Einerseits der vielen Aufgezeichneten Erinnerung wegen, andererseits für die Planung der nächsten Etappen: Ab Sonntag ist noch alles offen...!

PS: Die falsch angerufene Telefonnummer war diejeinge der Abbaye, ich hatte diese auf meiner ausgedruckten Liste falsch notiert... Vermutlich suchen die Schwestern immer noch das Zimmer 14...

Donnerstag, 19. Mai 2016

Wandertag 8 : Le Petit Trécelin - Sables-d'Or-les-Pins

Die feinen Morgenessen schätzen wir sehr und legen jeweils ein gutes Fundament für die bevorstehenden Verbrennungsprozesse durch andauerndes Wandern.
Nach dem Morgenessen beginnt es zu regnen. Der Hotelier informiert uns, dass es heute den ganzen Tag regnen wird, zwischen 16 und 17 Uhr etwas Sonnenschein möglich. Tolle Aussichten.
Wir montieren unsere Pelerinen ("bretonische Sauna") und marschieren los.
Bereits kurze Zeit lässt der Regen nach, so dass wir unsere Pelerinen bereits wieder versorgen. Als dann kurz darauf auch schon die Sonne zu blinzeln beginnt, setzen wir die Verlässlichkeit der bretonischen Wetterfrösche auf den Level derjenigen aus dem Muotathal (OK, die einen für den angebrochenen Tag unf die anderen für das bevorstehende Jahr...).
Nach gut 2h erreichen wir bei Sonnenschein "Fort la Latte". Glücklicherweise wegen Renovation gerade geschlossen, so kommen wir nicht in die Versuchung einer Besichtigung...
Innerhalb weniger Minuten ist die Sonne weg und starker Regen und eine kühle Bise setzt ein. Nun sind wir um unsere Pelerinen wirklich froh.


Kurz vor dem bekannten Cap Fréhel hört der Regen auf, Pelerinen weg und bei starkem Wind scheint bald die Sonne wieder.
Am Cap Fréhel essen wir einen feinen Strässle-Landjäger aus der Schweiz (Danke Heinz).
Frisch gestärkt nehmen wir den Weg Richtung Sables-d'Or-les-Pins unter die Füsse.
Impressionen davon im nächsten Beitrag!

Wandertag 7 : Notre-Dame-de-Guildo - Le Petit Trécelin [2]

Diesen grossen Spiegel im Hafen von St-Cast haben wir natürlich für ein Selfie genutzt!

Nach dem Passieren des Pointe de St-Cast konnten wir hinüber zum Fort la Latte und Cap Fréhel sehen, welche wir am nächsten Tag erwandern werden:
Der Weg zurück zur Hauptstrasse D786 wurde sehr lang: Das viele auf und ab sowie die Wege rund um Buchten und Bachläufe kostete uns viel Energie und nahm uns etwas den Mumm. Nach 16 Uhr realisierten wir aufgrund einer der seltenen Distanztafeln, dass uns noch ca. 10 Kilometer blieben...

Geniessen konnten wir solche Wege und Blicke nur noch eingeschränkt:
Schlussendlich verliessen wir den GR34 und stiegen durch den Wald hoch nach Le Petit Trécelin, wo man uns im Hotel Trécelin bereits erwartete (einzige angemeldete Gäste...), sehr nett empfing und uns auf 19:30 Uhr unser vorbestelltes Nachtessen servierte.
Alles wurde besser!

Wandertag 7 : Notre-Dame-de-Guildo - Le Petit Trécelin

In unserer Baumhütte erhielten wir am Vorabend Instruktionen zum Umgang mit Wasser, Toilette, Bettwäsche, etc. Erstmals kam hier meine Stirnlampe zum Einsatz - auch wenn wir Lampen erhielten.    Einen Wecker stellte ich nicht - die Geräusche des Waldes sowie die Tageshelle werden uns sicher wecken... Zudem hatte ich mich in meinem Schlafsack auf ein recht hartes, aber genug grosses Kinderbett gelegt; Ich erwartete, am Morgen froh zu sein, wenn es Tag und Zeit zum Aufstehen wird. Aber da hatte ich mich getäuscht - bis gegen 9 Uhr hat es geschlafen mit uns... Ich war völlig überrascht! Mitten in den Baumkronen wurde es gar nicht so extrem taghell und im Halbschlaf nahm ich dies eher wie die Dämmerung als den Tag wahr.
Das Morgenessen wurde bereits unbemerkt angeliefert: der Korb wurde an einem Karabinerhacken befestigt und wir konnten unser Frühstück zur Baumhütte hochziehen. Was für eine Freude - und es hat ausgezeichnet geschmeckt auf der Terrasse der Baumhütte in ca. 10 Meter Höhe!
Für das Aufräumen der Baumhütte brauchten wir auch noch etwas Zeit und so starteten wir (einmal mehr...) etwas spät zu unserer Tagesetappe.
Der Weg verlief anfangs häufig durch Wald mit dem Meer zur rechten Seite. Ebbe war, und so waren die Muschelbänke schön zu sehen:





Das heutige Wanderwetter war bedeckt, aber trocken; Bereits der vierte Tag ohne einen Tropfen Regen!
Bald schon tauchte vor uns der wunderbare Strand von St-Cast-le-Guildo auf, an welchem ich dann meine Jakobsmuschel fand:
Im Hafen von St-Cast habe ich zwei interessante Dinge entdeckt: Einerseits dieses Boot eines vermutlich Musik-Liebhabenden:
Andererseits diese palettierten und zum Abtransport bereitgestellten Muscheln (lebend):